Erst die Annahme des Erlebten ermöglicht das Verzeihen sich selbst gegenüber und damit ein Vorankommen.
Die Begrifflichkeit radikale Akzeptanz ist dem einen oder anderen sicher aus dem therapeutischen Kontext geläufig.
Sich in seinem Sein, seinem Schicksal, seinem Erleben radikal zu akzeptieren ist vermutlich für niemanden wirklich leicht, zumal wir selbst nicht die Schuld oder gar Verantwortung daran tragen. Ebenso ist man selbst nicht nur sein schärfster Kritiker, sondern würde vermutlich auch an der ein oder anderen Stelle im Leben die Uhr gerne zurückdrehen, Dinge ungeschehen machen, sich mit dem Wissen von heute verhalten und in der Hoffnung leben, dadurch eine bessere Lebensqualität zu haben.
Hätte, wäre, könnte sind die oft so quälenden Satzanfänge, die uns nur allzu leicht in ein unaufhaltsam scheinendes Gedankenkarussell bringen und uns immer tiefer in die negative Gefühlswelt abrutschen lassen.
Tatsache und bittere Realität ist, wir sind nicht im Stande die Vergangenheit zu verändern und es bleibt uns am Ende nicht wirklich etwas anderes übrig als dies anzunehmen und "Ja" zu uns zu sagen.
(Dieses "Ja" bedeutet wohlgemerkt nicht, ja zu den TäterInnen zu sagen!)
Es geht um einen selbst, es ist eine Stufe des Verzeihens - ein Verzeihen und dem Verständnis mir selbst gegenüber und die Korrektur, der von Täterseite gegen uns gelebten Schuldumkehr mit ihren fatalen Auswirkungen.
Die radikale Akzeptanz ist der erste wichtige Schritt, neu zu beginnen und aus den Erfahrungen zu lernen, Mechanismen und Machtverhältnisse innerlich vertiefend zu begreifen, seine Gegenwart zu verstehen, um die Zukunft neu gestalten zu können. Endlich sind Entscheidungen möglich, die auch Taten nach sich ziehen und keine Worthülsen, auf die mal wieder die bittere Enttäuschung von sich selbst folgt.
Der innere Krieg in einem selbst, der krank macht, sich auf alle Lebensbereiche ausweitet, kostet die Betroffenen unendlich viel Kraft, Zeit und birgt Gefahren.
Durch die Akzeptanz, dass wir es heute selbst sind, die die Verantwortung für unser Leben tragen, auch wenn es sich oft überfordernd anfühlt, können wir aktiv werden und haben dadurch erstmals die Chance uns nicht mehr von unserem Trauma dominieren zu lassen, sondern einen alltagstauglichen Umgang mit ihm zu entwickeln.
Auch wenn sich Überforderung breit macht, heißt das nicht, dass wir es nicht schaffen können, wir sind aufgefordert Wege zu finden und die wahre Kontrolle über unser Leben zu übernehmen. Auch die Erfahrung sich aktiv Hilfe zu suchen und sie anzunehmen ist eine wichtige Lernerfahrung, die uns durch den Druck der TäterInnen und deren Verbote und Drohungen nie wirklich möglich war. Zweifelsohne sprechen wir hier von keinem einfachen Weg, jedoch lohnt sich jeder einzelne Tag an dem man sich mehr selbst leben kann und in mehr Selbstbestimmtheit zu höherer Lebensqualität finden kann. Ein zu spät gibt es nicht.:)
Danke, fuchur 🧡☺️
Ihr Lieben,
dieser Blog, RADIKALE AKZEPTANZ, ist phantastisch.
Danke.
Bleibt gesund.
susanne