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Der Weltuntergang eines sexuell missbrauchten Kindes

Autorenbild: El Faro BerlinEl Faro Berlin

in unserem aktuellen Vlog soll es darum gehen, wie kindlich erlebter, sexueller Missbrauch im Erwachsenen das Gefühl von Weltuntergang in alltäglichen, scheinbar banalen Situationen hinterläßt.

Wie sich diese tiefe Erschütterung durch das ganze Leben dieses Menschen zieht und was er ändern kann.



Die Welt „geht unter“, nichts ist sicher, ich kann auf nichts vertrauen….


Das sind Gefühle, die Betroffene von Trauma, Missbrauch und Gewalt nicht nur unmittelbar nach den Übergriffen durchleben müssen.

Oft, besonders wenn das Trauma in der Kindheit stattfand, durchziehen diese Gefühle das Leben der Betroffenen wie einen roten Faden. Immer wieder ist da diese Angst vor dem Leben, das Urvertrauen fehlt…

Für ein kleines Kind ist die Mutter, die Familie „das Leben“.

Sein Radius ist noch klein.

Im Laufe der Zeit wird er größer: Kindergarten, Schule. Die Welt öffnet sich.

Kommt es zu traumatischen Erfahrungen in den ersten Lebensjahren, besonders im engeren Familienkreis, dann ist das Urvertrauen dieses Menschen zutiefst erschüttert. Bei einem sexuellen Übergriff stürzt seine Welt zusammen.

Alles bricht ein und wird zutiefst erschüttert. Wie ein Erdbeben, eine Feuerwalze, bleibt oft kein Stein mehr auf dem anderen. So und ähnlich beschreiben es Betroffene…

Da so ein Übergriff meistens nicht nur einmal stattfindet, sondern öfter, ist da stets diese Bedrohung, „es“ könnte wieder passieren. Diese Menschen und Kinder leben in ständiger Angst, müssen diese oft wegdrücken oder sogar verdrängen, um ihren Alltag überhaupt meistern zu können. Und oft finden sie erst als Erwachsene die Kraft, sich diesen Gefühlen zu stellen, sie aufzuarbeiten und loszulassen.

Das ist ein hartes Stück Arbeit.

Oft haben gerade Betroffene im Erwachsenenalter solche Gefühle und können sie nicht zuordnen. Sie leiden unter einer ständigen Angst, die sie realen Situation kaum zuzuweisen in der Lage sind.

Da ist ein ständiges Gefühl von Bedrohung in der Luft, die oft auf das Leben selbst, die Beziehung, die Sicherheit im Job projiziert wird.

Wie also ist der Weg raus aus dieser Gefühlsfalle?

Zunächst einmal, indem man, auch wenn es sich zunächst unangenehm anfühlt, diese Gefühle zulässt, alleine, wenn man sich dazu stark genug fühlt oder ansonsten mit der Hilfe eines guten Therapeuten.

Stück für Stück nähert man sich wieder den eigentlich auslösenden Ereignissen, erkennt die Zusammenhänge zwischen den Ängsten und dem Trauma und kann sie zuordnen.

Dies ist in den meisten Fällen ein längerer Prozess aber dennoch einer, der sich lohnt, da man immer mehr Klarheit über sich und seine Gefühle bekommt, sich besser fühlt und gestärkter und offener durchs Leben gehen kann.

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