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Täterintrojektionen + Gefühlsübertragung I

Aktualisiert: 15. Mai 2020

Wie sich Täterintrojektionen bei frühkindlicher sexualisierter Gewalt im Unterbewusstsein verankern und unseren Lebensweg beeinflussen - Teil 1


Der Link zum Video:https://youtu.be/fCUNc7KCBvY Durch die Nutzung der hier aufgeführten Links, erklären Sie sich mit den auf unserer Homepage

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Was sind Täterintrojektionen und warum sind sie für die Aufarbeitung wichtig?

Im familiären - und gerade im frühkindlichen - sexuellen Missbrauch nimmt ein Kind die krankhaften Gefühle und pervertierten Gefühlswelten von seinen Eltern als Täter und Täterin auf und verinnerlicht sie. Dazu gehören Werte, Normen und Weltbilder, als auch beispielsweise die Depressionen, Umgangsformen mit Stress, Aggression, Autoritäten und dem Missbrauch allgemein.

Natürlich hält jeder Mensch so gut er kann innerlich dagegen und wird dies abwehren, jedoch sprechen wir in diesem Fall von schwerer Gewalteinwirkung bei einem heranwachsenden, sich in noch in der Entwicklung befindlichen Kindes, welches auf diese Weise gezwungen wird sich mit seinen, ihn missbrauchenden Eltern zu identifizieren.

Dies sind sogenannte Täterintrojektionen, die oft als Gefühlsumkehr bezeichnet werden und auch sehr gut an Schuld- und Schamgefühlen, aber auch an Ängsten sichtbar wird. Denn nicht alle Ängste, die wir in uns tragen sind einzig uns allein von uns als Betroffene selbst, sondern wir tragen auch das auf uns übertragene Lebensdrama der StraftäterInnen und die Ängste vor Aufdeckung der dieser Straftaten in uns.

Und natürlich sind hier die Ängste, Scham- und Schuldgefühle nicht die einzigen Gefühle, die wir zwangsläufig mit der Vorbildfunktion und der unangefochtenen Autorität der Eltern übernehmen mussten, wollten wir in deren Welt, der wir uns durch die Abhängigkeit nicht entziehen konnten, überleben.

Je nach Charakter- und Persönlichkeitsstruktur bildet der heranwachsende Mensch durch die fortgesetzte Verdrängung psychosomatisch bedingte, geistige, seelische und körperliche Symptome aus, die sich zusätzlich auf sein Leben und sein soziales Umfeld auswirken. In diesem Video möchten wir zunächst auf die Entstehung der Introjektionen eingehen und im weiteren Teil des VLOGs anhand von Beispielen näher bringen, wie sich diese Konditionierungen im Alltag unbewusst Raum verschaffen und unser Leben massiv negativ beeinflussen können und wir aus diesen tief verwurzelten Mechanismen Lebensentscheidungen treffen, die gravierende Ausmaße annehmen können und unser Trauma eher vertiefen, als positiv wandeln, wie wir oft in solchen Momenten glauben.  Ich denke, hier können wir alle mehrere Beispiele aus unserem Leben aufführen. Es sind eben die Entscheidungen, die uns mit Abstand und mehr Wissen um uns selbst und unsere Problematik gerade zu absurd und fast schon "dumm" vorkommen und die wir, könnten wir die Zeit zurückdrehen, nie wieder so getroffen hätten. Diese Tatsache ist jedoch ohne Vorwurf sich selbst gegenüber zu betrachten, denn wir haben in dieser Zeit im Selbstschutz, das heißt in der Verdrängung gelebt, so dass uns die Ressourcen und der Raum zum Zulassen und der Bewusstwerdung unseres Traumas und der damit einhergehenden, tief in uns verwurzelten Mechanismen fehlten.  Dieses Video ist auf mehrfachen Wunsch von Betroffenen entstanden und wir freuen uns über Kommentare, Blickwinkel und Anregungen, um diese im nächsten Teil zu erörtern und damit bewusster im alltäglichen Umgang werden zu lassen. Denn erst, wenn uns diese Abläufe, die wir, auch durch die vielen Jahre und die sich immer wieder bestätigte, negative Lebenserfahrung, schon als "normal" betrachten und dadurch bewusst nicht mehr in Frage stellen, bewusst machen, haben wir die Chance auf echte Veränderung. Wir freuen uns also auf Ihre Kommentare, die wir natürlich allgemein und anonym in den nächsten VLOG einfließen lassen können, wenn es Ihnen wichtig ist. Denn erfahrungsgemäß sind die alltäglichen Schwierigkeiten nicht nur ein Einzelfall, sondern betreffen am Ende die meisten Betroffenen im tagtäglichen Kampf um ihr Leben. 

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